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Agra – Taj Mahal

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in India

Unser erster indischer Nachtzug sollte etwas luxurioeser ausfallen, so buchten wir die 2. Klasse (AC2). Doch dieser war weit entfernt von dem gemuetlichen 4er-Kompartment in Vietnam. Hier waren die 4 Pritschen lediglich durch einen Vorhang getrennt.

Gleich zu Beginn spielten 2 Maeuse zu unseren Fuessen fangen und wir mussten aufpassen, dass die vielen Kakerlaken nicht ueber einen rueberkletterten. Also redeten wir uns das schoen, indem wir den Kaefer in ihnen sahen.

Nach einer 14stuendigen Zugfahrt kamen wir frueh morgens in Agra an. Nachdem wir uns in das kleine Hotel eingecheckt hatten, genossen wir erst einmal den Ausblick der Dachterasse auf das Taj Mahal.

Den ersten Tag besuchten wir das Fort Agras mit seinem riesigem Areal. Um nicht mit Menschmassen durch das Taj Mahal geschoben zu werden, stellten wir uns am naechsten Morgen um 6 Uhr an. Laut Lonely Planet sollte dieser um 6 Uhr oeffnen, machte aber die Pforten erst eine halbe Stunde spaeter auf. Aber die Menschenschlange wuchs im Minutentakt.

Aber der Taj Mahal und das darin befindliche Mausoleum ist auf jedenfall von der Architektur faszinierend orientalisch schoen. Der Ausflug hatte sich definitiv gelohnt.

Am Mittag fuhren wir zur Bushaltestelle und bestiegen einen Local Bus. Wie schon bisher vielen wir auf wie Aliens. Es schien nicht ueblich zu sein, als Weissbrot mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.

Bereits ab der Grenze zu Indien wurden wir begafft und teils wild fotografiert. Ploetzlich ein Baby auf dem Schoss und schoen in die Kamera laecheln. Oder ein Haufen Jugendlicher, die alle Einzeln und spaeter in jeglichen Konstellationen mit dir auf das Bild wollen. Ein Schulbus, der neben deinem Bus anhaelt und dich ploetzlich sieht und alle anfangen, zu kreischen. Man kommt sich fast vor wie ein Filmstar.

Nun, die Filmstars machen sich auf den Weg nach Delhi.

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Varanasi

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in India

Jetzt sind wir also in Indien.

Angekommen in Varanasi und gefeilscht mit dem Rikscha-Fahrer haben wir es in die alte Stadt Varanasis geschafft. Ohne Hilfe eines Einheimischen, der uns natuerlich zu seinem Hotel brachte, haetten wir uns hier nie zurecht gefunden. Kleinste Strassen, in die du selten zu zweit nebeneinander passt. Typisch indisch, dreckig, voll Scheisse und stinkend. Aber irgendwie interessant. Mal sehen, wie das bei Tageslicht wirklich erscheint. Verlaufen kannst du dich hier allerdings super. Die Gassen sind so klein, dass du dich schwindelig laufen kannst. 

Ein Tag vor unserer Anreise war im Haupttempel eine Bombe explodiert wo ein Kleinkind getoetet und viele Inder verletzt wurden. Somit sind die Staedte Varanasi, Dehli und Mumbai in hoechster Alarmbereitschaft. Ueberall Militaer und Polizei und am Haupttempel stehen Metalldetekoren.

Nachdem wir eine gute Nacht auf einer wiedermal zu harten Matratze hatten, sind wir dann in die Gassen um unser Hotel gelaufen. Ist recht schwierig seinen Weg zu finden, da die Gassen willkuerlich angelegt sind. Alles sieht irgendwie gleich aus und es ist recht einfach sich zu verlaufen. Da die Haeuser schwindelig hoch wirken auf so engem Raum (3-6 Stockwerke), kann man sich auch landschaftlich nicht wirklich orientieren.

Wir sind zum Brenn-Ghat gegangen, wo taeglich Dutzende Leichen verbrannt werden. Am schlimmsten ist es, wenn Babies oder Kleinkinder auf den Feuern liegen. Zu Beginn sind die Leichen zwar eingewickelt, Stoff brennt ja aber auch weg und zeigt Fleisch und Knochen. Bei Beerdigungen sind nur Maenner erlaubt.

Varanasi am Ganga (Ganges) ist eigentlich recht schoen, wenn der ganze Muell, die Hunde- und Kuhscheisse, die Exkremente von Menschen nicht waere. Ist schon eigenartig, die Inder scheint das nicht zu stoeren. Sie waschen sich sogar im Ganga, wo auf einem Liter die 3000-fach Menge Bakterien zu finden sind, wie wir es in Europa gewoehnt sind.

Nun ja, dies gehoert aber irgendwie zum Land dazu und drueckt dem ganzen seinen eigenen Siegel auf. Wir sind mehrfach die Uferpromenade rauf und runtergelaufen. Es gibt hier ueber 80 Gaths und die meisten sind leider in sehr renovierungsbeduerftigten Zustand.

Heute morgen haben wir uns dann um 5:30 Uhr aus dem Bett geschaelt, um eine einstuendige Bootstour zu machen. Dabei konnte man die Gaths endlich mal richtig sehen und das Licht gab dem Ganzen noch ein warmes Aussehen. Fast wie in Venedig, mit den alten Bauten, die vielen Voegel und die Boote.

Viele Inder gehen frueh morgens zum Ganga (Mutterfluss) um zu beten, sich zu waschen, zu meditieren oder Fruehsport zu betreiben. So war an einem Sonntag morgen Hochbetrieb. Die Bootstour hat uns gerade mal Euro 3,30 gekostet und wir hatten unser eigenes Boot. Und dabei haetten wir es bestimmt guenstiger haben koennen, wenn wir nicht ueber das Hotel gebucht haetten.

Da Varanasi ausser die Gaths nicht so viel zu bieten hat, stromern wir in der Altstadt zwischen den labyrinthaehnlichen Strassen und am Wasser an den Gaths lang. Dabei muss man staendige Verfolger abschuetteln, die dir Seidenkleidung, Bootstouren und Drogen verkaufen wollen. Haschisch, Marihuana, Opium... teilweise angeboten von 8-Jaehrigen.

Obwohl hier viele Touristen sind, fallen wir auf wie Ausserirdische und werden immer wieder von Indern und anderen Asiaten fotografiert. Gestern drueckte mir eine huebsche Inderin ihr Baby auf den Schoss und fragte nach einem Foto. Na da hab ich doch direkt auch eins gemacht, haha. Blonde lange Haare fallen hier so auf, als wuerde ich mit einem Kuhkostuem ausserhalb der Karnevalszeit durch Hamburg wandern (da faellt mir einer ein, der das mal gemacht hat, haha).

Morgen nachmittag geht es dann ab nach Agra (Taj Mahal) – eine Zugfahrt von 15 Stunden. Indien ist soooo gross.

Ach Leute, das Essen!!! Das ist grossartig!

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Pohkara - Lumbini

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Nepal

Nici ist heute nach Hause geflogen und wir sind mit dem Bus nach Pohkara gefahren. 2 Tage lang NICHTS tun. Am See sitzen und lesen. Dabei haben wir herausgefunden, dass wir an Lumbini vorbeifahren wuerden. Na, dann halten wir eben in Bhairawa an. Ist der Nachbarort von Buddhas Geburtsstadt. Zum Glueck lag es auf dem Weg, ansonsten haette sich die Anreise nicht gelohnt. Viele Temple werden gerade erst gebaut.

Der Hoehepunkt war der Trip zur Grenze. Wir sind auf dem Dach eines Jeeps gefahren. Nettes Tschuess fuer Nepal! Die Grenze ist eher eine Garage, sehr lustig, konnten leider kein Bild davon machen.