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Guatapé, ein verzauberter Ort

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Colombia

Von Medellin nach Guatapé waren es nur 2 Stunden im Bus und so erreichten wir recht früh unser Hostel El Encuentro. Toll gelegen, direkt am See und nur fünf Minuten von der Stadt entfernt, war es eine regelrechte Kleinstoase.

Die kleine Stadt verzauberte uns mit ihrem Charme. An den Häuserwänden entlang befanden sich dreidimensionale Bilder in wunderschönen Farben. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Dies war ein ganz besonderer Ort.

Wir waren verwundert, dass die Stadt von Menschen nur so wimmelte. Kein Wunder, es war das jährliche Wanderfestival, das „XIII Encuentro Nacional de Caminantes“. Dabei kommen Wander- und Umweltfreunde aus dem ganzen Land und sogar eine Gruppe aus Venezuela zu dem kleinen Ort, um verschiedenste Wanderrouten zu bezwingen.

Natürlich wanderten wir einen Teil um den See, um auf den El Peñol de Guatapé, einem großen Monolith mit 740 Stufen, zu klettern. Von dort hatten wir eine fantastische Sicht über den künstlich angelegten See. Durch den Damm entstanden viele kleine Inseln und Landzungen soweit das Auge reicht. Dies war ein besonderer Ort mit herzlichen Menschen und wir genossen unsere Tage in Guatapé.

Wir waren immer wieder angenehm überrascht zu sehen, wie höflich und zuvorkommend die Kolumbianer sind. In den Bussen und der Metro wird direkt Platz gemacht, wenn eine Mutter mit Kind oder ältere Menschen kommen. Auch ist Kolumbien wahnsinnig sauber und Recycling ist hier ganz groß. Nach dem total verdreckten Zentralamerika – Costa Rica war eine Ausnahme - wo Leute ihren Müll achtlos aus den Bussen und auf die Straße werfen, fanden wir dies ein erfrischendes Bild.

Die Polizisten, die wir nach dem Rundweg fragten, waren so neugierig, dass sie erstmal vom Motorrad abstiegen und sich mit uns fünfzehn Minuten unterhielten. Dabei gaben sie uns noch Informationsmaterial zu dem diesjährigen Wanderwettbewerb und die unterschiedlichen Wanderrouten. Wir wären gern noch länger an diesem verzauberten Platz geblieben, jedoch drängt die WM. Müssen so langsam Richtung Brasilien.

Doch nicht ohne vorher einmal richtig gefeiert zu haben. Und so gingen wir mit Greg und Vanessa vom Hostel El Encuentro in die Stadt und fanden uns in einer Bar mit Salsa, Reggae, Techno-Mix und Tequilashots wieder. Mit 7 oder 8 Tequilas im Blutstrom, wer weiß das schon so genau, wurden unsere Tanzbewegungen kolumbianischer. Wir bildeten uns dies zumindest ein.

Die Nacht wurde kurz, doch zum Glück war unsere Busfahrt nach Pereira nur 5 Stunden. Hier blieben wir nur eine Nacht. Auf der Strasse fanden wir einen Stand mit super leckeren Hamburgern. Halb Pereira schien hier versammelt zu sein und das ist immer ein gutes Zeichen. Mit vollem Magen gingen wir in unseres ruhiges und sauberes Home Sweet Hostal um eine ruhige Nacht zu genießen. Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Salento.

Accommodation: Home Sweet Hostal, Pereira

Price: COP 22 000 per person, 6 bed dorm, shared bathroom, WiFi, kitchen

Comment: nice, clean hostel with great food stalls close by and super friendly staff

Unterkunft: Hostal El Encuentro, Guatapé

Preise: COP 25 000 pro Person, 4er Schlafsaal, Privatbad, WiFi, Küche

Kommentar: nur 5 Minuten von Guatapé entfernt mit einer phönomenalen Aussicht auf den See und
                      den Monolith. Der Schlafsaal „Agua“ war sehr eng gebaut.

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Medellin

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Colombia

Mit arktischen Temperaturen und Salsa-Beat kamen wir nach 16 Stunden mit dem Bus in Medellin an. Nach einer Empfehlung hatten wir uns das Hostel Casa Kiwi in Poblado auserkoren. Dieser Stadtteil ist definitiv von der reicheren Bevölkerungsschicht Kolumbiens geprägt und hat viele funky Restaurants und Bars.

Nachdem wir die Gegend erkundet hatten, entschieden wir uns für eine frühe Nacht. Der Nachtbus hinterließ seine Spuren und so vielen wir in einen komaartigen Schlaf. Am nächsten Tag nahmen wir die gutausgebaute Metro um die Stadt zu erkunden.

Um die Stadt von oben zu bestaunen, fuhren wir mit der Seilbahn (dem sogenannten Metrocable) über die Armenviertel von Medellin. Da kommt man sich fast wie in den Bergen Italiens vor, schwebend in der Gondel. In den Außenbezirken leben die Armen Hütte an Hütte den Hügel hinauf. Um der Stadt zu entfliehen fährt man einfach mit dem Metrocable in den Park Arvi. Nur 10 Minuten später befindet man sich in einem riesen Waldgebiet.

Doch leider kann man die kleinen Waldwege, die wir von oben sahen, nur mit Führer erkunden. Und so fuhren wir wieder zurück in die geschäftige Stadt. Dann halt der Botanische Garten, der kostenlos ist. Leider hatte das Schmetterlingshaus schon geschlossen.

Als wir bei unserer Station Poblado ausstiegen, kamen uns Menschenmassen entgegen. Alle rieben sich die Augen und husteten. Verwundert gingen wir Richtung Hostel, als dann auch bei uns das Jucken und Brennen begann. Definitiv Tränengas. Und dann sahen wir auch das Polizeieinsatzkommando mit Panzerfahrzeug. Na lass mal besser weiter zum Hostel.

Am nächsten Morgen lasen wir, dass maskierte Männer in die Universität eingedrungen waren und irgendeinen Sprengstoff gezündet hatten. Hier sind zurzeit Wahlen und verschiedenste Gruppierungen versuchen diese zu beeinflussen. Dennoch, nichts worüber wir uns Sorgen machen müssen.

Einen Tag erkundeten wir die verschiedenen Parks und Medellins Stadtzentrum. Im Park Berrio amüsierten wir uns über die lustigen Skulpturen des Künstlers Fernando Botero. Er ist berühmt für seine bizarre Darstellung überdimensionaler, deformierter Menschen und Tieren. Von hier wanderten wir zum Park Bolivar und der Kathedrale Metropolitana.

Über den Paseo Peatonal Carabobo erreichten wir den Platz der Lichter, der im Dunkeln wahrscheinlich genial aussieht. Im Park San Antonio fanden wir noch mehr Skulpturen von Botero. Eine davon wurde bei einer Explosion 1995 regelrecht zerrissen wobei 29 Menschen starben. Der Künstler hatte ein Replikat als Mahnmal neben die zerstörte Plastik gesetzt. Erschreckend wie die Skulptur zerfetzt wurde, wenn man bedenkt, dass diese aus Stahl ist.

Am Abend bereiteten wir uns für unsere Weiterreise am nächsten Tag vor.

Unterkunft: Casa Kiwi, Carrera 36 # 7-10, Medellin, El Poblado, www.casakiwi.net

Preis: COP 24 000 pro Person, 6er Schlafsaal, Gemeinschaftsbad, WiFi, TV-Zimmer, kleiner Pool, Küche

Kommentar: großes Hostel mit gute Einrichtung und freundlichen Angestellten, leider kommt immer               
                      wieder Essen im Kühlschrank abhanden

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Santa Marta, Tartagena und Minca

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Colombia

Einmal faul sein und einfach nur ein Touristenshuttle für die vierstündige Fahrt nach Santa Marta nehmen. Diese karibische Stadt schien noch stickiger als Cartagena, aber brachte uns näher zu unserer nächsten Station in den Bergen. In dem kleinen Hostel mit dem super freundlichen Personal buchten wir uns in einen Schlafsaal ein.

Danach wanderten wir durch die Altstadt und wurden plötzlich von einem Platzregen überrascht. Wir konnten uns gerade noch unter ein Dach retten und dort steckten wir für ein Weilchen fest. Da die Stadt nicht so viel zu bieten hat, machten wir einen kurzen Abstecher in das kleine Fischerdörfchen Tartagena. Dieser Ort scheint definitiv auf der Liste der Backpacker zu stehen und hier tummelten sich kleine Hostels und Tauchschulen.

Und dann ging es ab in die Berge nach Minca. Das Hostel Casa Loma, welches wir uns ausgesucht hatten, lag auf einem Berg, den man nur zu Fuß erklimmen konnte. Und so ächzten wir die kurze Strecke rauf, doch der Ausblick entschädigte einen für die ganze Schnauferei.

Die Sonnenuntergänge waren einfach fantastisch und das Essen toll. Die Teilhaberin Kim aus Deutschland erinnerte mich ein wenig an die deutsche Schauspielerin Heike Makatsch. Für alle, die Heike Makatsch nicht kennen, lass mich nur kurz sagen, sie ist eine Frohnatur mit einer ansteckenden Lache.

Wir kamen für die Berge und die Berge wollten wir erkunden. Erzähl mal jemanden, dass wir alleine durch den Dschungel von Kolumbien wandern – ok, fast allein. Die beiden Hostelhunde Lola und Boludo folgten uns freudig und es war einfach ein riesen Spaß. Vor allem Boludo hatte sich in Michael verliebt. Na, wird der Michael noch zum Hundemenschen?

Für so eine kleine Stadt hat Minca eine riesen Auswahl an außergewöhnlichen Restaurants. Hier scheint halb Europa vertreten zu sein. Als wir ein traumhaftes Grundstück zum Verkauf fanden, recherchierten wir doch gleich mal. Der Ort hatte uns direkt gefesselt und man muss ja einfach mal Augen und Ohren offen halten. Doch die Immobilie war gerade verkauft worden und vielleicht war dies erstmal ein Zeichen, weiterzureisen.

Und so nahmen wir den Nachtbus nach Medellin doch nicht bevor wir das äußerst schmackhafte Essen vom Restaurant Bururake zu uns genommen hatten. Das dürft ihr keinen Falls verpassen, wenn ihr in Minca seid.

Unterkunft: Casa Candela y Chocolate, Altstadt Santa Marta

Preis: COP 16 000 pro Person, 8er Schlafsaal, Gemeinschaftsbad, WiFi, Küche

Kommentar: schönes, kleines und ruhiges Hostel mit familiärer Atmosphäre. Die Zimmer sind leider
                       enorm stickig

Unterkunft: Casa Loma, Minca

Preis: COP 65 000 Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad, WiFi freie Zone

Kommentar: atemberaubende Sicht mit wunderschönen Sonnenuntergängen. Netter Frühsport rauf
                       auf den Hügel, das Essen ist ebenfalls toll.