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Santiago de Cuba

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Cuba

Als wir kubanische Boden berührten, traten wir in eine andere Welt. Da wir gerade aus Cannabis-Jamaika kamen, wurden wir gründlich gefilzt. Sobald die Flughafentüren aufschwangen, umgab uns die schwüle Luft gemischt mit den Kubanischen Klängen. Mario, unser Taxifahrer wartete mit seinem alten Auto und Cowboyhut auf uns.

Wir wechselten erstmals was Geld und dann ging es durch die Straßen von Santiago de Cuba. Das Grinsen war bei all den alten Autos und Gebäuden in unsere Gesichter gemeißelt. Eine tolle Atmosphäre umgab uns und wir dachten schon in Blende und Verschlußzeit.

Bei unserer Unterkunft, einer privaten Casa Particular, angekommen, ließen wir erstmals etwas erfrischendes Wasser über die Körper laufen. Und dann stürzten wir uns ins Getümmel. Am Plaza Cespedes bewunderten wir die tollen Gebäude und das Hotel Casa Grande. Dann folgten wir der Calle Seco zum Plaza de Dolores. Ein altes Auto und halb zerfallene, aber anmutend aussehende Gebäude säumten sich entlang der Straße. Wir kamen uns vor wie in einer Zeitreise.

Auf dem Weg zum bekannten Cuartel Moncada – wo die Revolution Fidel`s eine entscheidende Wende nahm – schlenderten wir über den Plaza de Marti und fanden uns in einer Straße voll mit Essenslädchen und Musik. Am Abend kehrten wir hierhin zurück, um am Nachtleben teilzuhaben.

Salsa scheint hier schon mit der Babynahrung aufgenommen zu werden und je älter die Kubaner, desto schneller der Tanz.  In der Casa de la Trova bekommt man einen guten Einblick in den Kubanischen Lebensstil, der Musik und dem Tanz.

Da die Busstation – Viazul – gegenüber vom Plaza de la Revolucion liegt, checkten wir schon mal den Busplan für unsere Weiterreise. Danach schauten wir uns den Santa Ifigenia Friedhof an. Da wir mehr über den politischen Hintergrund von Kuba lernen wollten, besuchten wir das La Clandestinidad Museum und das Frank Pais Museum.

Da alles in Spanisch war, suchten wir uns einen Führer. Im ersten Museum wurden wir fündig – in Englisch bekamen wir so Informationen über die wichtigsten Meilensteine der Revolution. Im Frank Pais Museum sprach die Dame leider nur extrem schnelles Spanisch. War als würde man eine CD vorspulen, aber immer freundlich lächeln und nicht anmerken lassen, dass man nur 1/100 versteht.

In Dr. Carballo`s Haus trafen wir auf Christina aus Paris. Sie ist uns eine große Hilfe, da sie sich bestens in Santiago auskennt und auch Spanisch spricht. Zum Neujahrsfest wurden wir vom Doktor zur Familienfeier eingeladen. Ein richtig Kubanisches Neujahrsfest, wie aufregend. Mit viel Essen und Salsa wurde ins neue Jahr gefeiert. Einen Tag zuvor konnte man schon die Schweine über den Hausdächern quieken hören, die für das Fest getötet wurden. Nichts für schwache Nerven.

Da am 01.01. Raul Castro in Santiago de Cuba eine Rede halten wird, steht die Stadt auf dem Kopf und der Platz wird komplett abgesperrt. Genau an diesem Tag kommen meine Eltern und meine Schwester hier an. Dann kann unser kubanisches Abenteuer beginnen. Erstmals sehen, wie gut sie mit der Hitze und der anderen Welt zurechtkommen.

Aber mit was Mojito und Cuba Libre, der hier gerade mal $ 2,50 kostet, kann man sich das Leben hier versüßen.

Unterkunft: Casa Dr. Armando Carballo Fernandez, San Felix (Hartmann)
                   No. 306, e/ Haba (José Miguel Gómez) y Trinidad, Santiago de
                   Cuba

Preis: Doppelzimmer, eigenes Bad - $25

Kommentar: in der Nähe des Parque Céspedes, schöne Dachterasse, leckeres
                   Essen

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Negril und Long Beach

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Jamaica

Negril ist die Touristenhochburg in Jamaika, aber wir wollten Weihnachten am Strand feiern. Und der 11 km lange weiße Sandstrand war fantastisch. Das Wasser war warm und klar und die Sonne brutzelte regelrecht.

Wir wanderten den langen Strand entlang, wo sich leider die Restaurants und Resorts wie auf einer Perlenkette aneinanderreihen. Die Strandverkäufer versuchen einem vor allem eines zu verkaufen – einen Joint.

Am ersten Abend trafen wir Lexi am Strand. Sie überzeugte mich, mal Rastas auszuprobieren. Vor vielen Jahren wollte ich dies mal machen lassen, aber mehr den Whoopi Goldberg Style. Doch dies würde mehr als 10 Stunden dauern und ohne Ende künstliches Haar bedeuten. Nun dann eher die abgespeckte Variante.

Am nächsten Tag hatte ich dann den Termin mit Lexi und nach 3 Stunden, US $35 ärmer und 69 kleinen Zöpfen hatte ich meine Rastas. Muss mich nur was dran gewöhnen. Afrikanern steht das halt doch besser. Aber ein Versuch war es wert.

Mit einer neuen Weihnachtsfrisur feierten wir am Strand vor unserem Gästehaus mit Punch und Lagerfeuer. Die Party war recht früh zu Ende und da wir keine andere Fete ausfindig machen konnten, gingen wir zeitig zu Bett.

Am nächsten Tag entspannten wir uns am Strand und verbrannten uns so richtig. Auch im Schatten kann man sich Sonnenbrand zuziehen. An unserem letzten Tag schauten wir die Klippenspringer in Ricks Café an. Dabei sprangen die Jungs teilweise von einer 15 m Plattform.

Heute Abend gehen wir es gemütlich an und werden uns für unsere morgige Reise in die Vergangenheit vorbereiten. Dann geht es endlich nach Kuba und zurück in die 60er. Es könnte ein wenig dauern, bis wir den nächsten Bericht online stellen, da dort das Internet nicht so präsent ist wie in unserer Welt. Ihr hört von uns!

Unterkunft: Secret Cabins / Firefly

Preis: US $ 75 pro Zimmer, Gemeinschaftsbad

Kommentar: Kleine Hütten in einem idyllisch angelegten Garten am Strand, Whirlpool und sehr netten Mitarbeitern

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Ocho Rios

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Jamaica

Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, gingen wir runter zur kleinen Busstation. Dort warteten wir 1 ½ Stunden bis der Minibus losfuhr. Hier In Jamaika gibt es keinen Busplan. Der Bus fährt, sobald dieser voll ist.

Und damit meine ich wirklich voll. Die Jamaikaner wissen, wie man aus einer Viererreihe sechs Plätze zaubert. Zum Glück teilten wir diese mit 4 Kindern und dennoch war die dreistündige Fahrt nach Ochi (jamaikanische Verniedlichung von Ocho Rios) recht unbequem.

In der total überfüllten Bushaltestelle von Ochi versuchten wir erstmal uns zu orientieren. Und so fanden wir die James Avenue inmitten der Einheimischen. Während in der touristischen Ecke nichts los war, pulsierte hier das Leben.

Unser Hotel war jamaikanisch geführt und etwas runtergekommen. Die Leute kämpfen hier gegen All-Inklusiv Bunker an, wo die Touristen nicht vor die Tür gehen und sogar im Hotel eine Spielhalle vorfinden. Sehr traurig, dafür muss ich nicht in ein anderes Land fliegen.

Um den Glockenturm versammelte sich die ganze Stadt und mit riesen Boxen und lautstarker Musik bewegten sich die Menschenmassen in verschiedenste Richtungen.

Wir kauften uns einfach leckere Patties, mit Fleisch gefüllte Teilchen, oder was Jerk und setzten uns auf den Seitenstreifen, um dieses Spektakel näher zu beobachten. Noch ein Gericht musste probiert werden – Ackee und gesalzener Fisch. Michael war nicht ganz so angetan.

Wir genossen die Menschenmengen und das Treiben im Zentrum. Sobald wir in den touristischen Stadtteil schlenderten, wurden die Straßen schlagartig leerer. Es schien, als wären wir die einzigen Touristen in der Hochsaison von Jamaika. Wir sprachen mit unserem Hotelbesitzer und er erklärte uns die miserable Situation. Die Regierung hatte verschiedensten riesen Hotelketten das Go für All-Inklusive Hotels genehmigt und allein die Firma Sandals baute daraufhin 15 Riesenbunker auf der Insel. Wie macht man das Geschäft von Einheimischen kaputt?

Nach ein paar Tagen machten wir uns für unseren letzten Stopp startklar. Diesmal ging es in dem komfortablen Knutsford Express Bus via Montego Bay nach Negril weiter. Weihnachten wollen wir am Strand verbringen.

Unterkunft: Ocean Sands

Preis: US $53 pro Zimmer, eigenes Bad, Balkon und Blick aufs Meer

Kommentar: Das Hotel liegt super Zentral, besser geht gar nicht. Es ist ein wenig runtergekommen, doch die Besitzer renovieren zurzeit. Die Zimmer sind sauber und groß.