Merida - eine wunderschöne Kolonialstadt
Die ersten beiden Tage in Merida war Micha noch ausgenockt. Die meiste Zeit blieb er im Zimmer und schlief. Doch sobald er wieder auf den Beinen war, wanderten wir durch die Stadt. Merida ist für ihre tollen und gut erhaltenen Kolonialhäuser bekannt. Wir kamen uns vor wie in Kuba, bis auf die Autos und Menschen.
Das Merida Touristenzenter bietet jeden Tag freie Touren um den Plaza Grande an. Dort sahen wir uns den Palaccio Municipal und die City Hall an und lernten mehr über die mexikanische Geschichte sowie die Entwicklung der Stadt Merida.
Bevor die Spanier nach Mexiko kamen, standen an Merida`s Stelle 5 große Tempel. Als die Spanier die Mayas überwältigten und die Tempelanlage übernahmen, benutzten sie die Steine der Gebäude für die große Kathedrale, Kirchen und Häuser.
Noch heute findet man Tempel-Symbole an den Gebäuden Merida’s. Das beeindruckende Haus der Familie Montejo war das erste Gebäude der Stadt birgt heute eine Bank in ihren Gemäuern. Im Nebengebäude werden die wunderschön erhaltenen, alten Möbel der Familie Montejo ausgestellt. Hier konnte man den Prunk und den Reichtum der Spanischen Adelsklasse erahnen.
Im Olimpo Cultural Centre und Contemporary Art Museum (MACAY) fühlten Micha und ich uns ein wenig fehl am Platz. Manche Kunst ist einfach nicht für uns. Zusammengeklebte Teppichreste und Zeitungsschnipsel würde ich mir dann nicht ins Wohnzimmer hängen.
Am nächsten Tag gingen wir die Paseo de Montejo, eine Prachtstrasse, entlang und bewunderten die riesen Villen. Am Flag Monument machten wir kehrt. Jeden Samstag veranstaltet die Stadt ein Mexikanisches Fest in Montejo und so konnten wir uns ein paar Tänze ansehen. Die Kostüme waren wunderschön.
Seit 1970 wird jeden Dienstag am Parque de Santiago Live Music gespielt. Die Big Band spielte Salsa und Merengue und die älteren Herrschaften tanzten als gäbe es keinen Morgen. Ein Mann um die 85 Jahre ließ die Hüften schwingen, als wäre er 20. Es war einfach toll zu beobachten.
Am Wochenende zeigten sie am Plaza Grande das Juego de Pelota, das Ballspiel der Mayas. Zum Glück fand das Spektakel ein Tag vor dem großen Regen statt. Die Straßen fluteten und es dauerte fast 24 Stunden, bis das Wasser wieder ablief.
Im Hostel wurden kostenlos Salsa und Kochstunden angeboten. Natürlich machten wir bei dem einen oder anderen Kurs mit. Noch was mehr uno, dos, tres, cinco, seis, siete (erinnert ihr euch, in Kuba hat man anders gezählt) und wir lernten, wie man Fajitas, Nopales y Empanadas und Poc-Chuc macht. Fantastico!
Das Nomadas Hostel war ein perfekter Ort zum Verweilen. Hier konnten wir am Pool entspannen und uns in die Hängematten fläzen. Es stand ja noch einiges an Planung für Zentralamerika und unseren Sprachkurs in Guatemala an und so nutzen wir die Zeit in dem ruhigen, schön angelegten Garten. Doch auch dies ist irgendwann einmal vorbei und es war Zeit, weiterzuziehen. Dann lass uns mal in den Bus steigen und nach Tulum weiterfahren.
Unterkunft: Nómadas Youth Hoste, Calle 62 No 433 at Calle 51,
www.nomadastravel.com
Preis: M$ 330 Doppelzimmer, eigene Toilette, Gemeinschaftsbad, inkl.
Frühstück, Schwimmbecken
Kommentar: eine tolle Jugendherberge mit Schwimmbecken, schön
angelegtem Garten und vielen Hängematten. Kostenlose Yoga-,
Koch- und Salsastunden