San Cristobal de las Casas
Da die Hauptroute nach San Cristobal de las Casas geblockt war, kamen wir erst spät in der Kolonialstadt in den Bergen an. Mit unserem Gepäck auf dem Rücken wanderten wir durch die Straßen aus Kopfsteinpflaster und verliebten uns direkt in die schöne Stadt. Wir fanden die Partner-Jugendherberge aus Merida und quartierten uns dort ein.
Da wir die umliegenden Dörfer erkunden wollten, buchten wir eine Tour für den nächsten Morgen. Im ersten kleinen Ort, Chamula, besuchten wir einen Friedhof. Das außergewöhnliche an dem Friedhof waren die Kreuze auf den Gräbern. Weiße Kreuze standen für Kinder, grün für Leute mittleren Alters und schwarz für Alte. Es war schon seltsam über die Gräber zu gehen, da diese so eng aneinander gelegen waren, dass es keine Fußwege gab.
Die Einwohner in den Dörfern sind sehr abergläubig und wollen nicht fotografiert werden. Sie glauben, dass man ihren Geist mit einem Foto einfängt und ihnen Böses antun kann. Man darf Fotos vom kompletten Markt machen, jedoch nicht von einzelnen Personen.
Ganz besonders Offizielle dürfen nicht fotografiert werden und die Polizisten sind direkt hinter den Touristen her, um die Fotos wieder zu löschen. Bis zu 500 Euro kann einen der Spaß kosten. Es gibt leider genügend Touristen die diese Regeln nicht respektieren.
In den Kirchen ist absolutes Fotoverbot und so betraten wir das von hunderten von Kerzen beschienene Kirchenschiff. Der Boden war mit Reisig ausgelegt und in Familienkreisen saßen überall Leute auf dem Boden, die zig Kerzen vor sich zündeten. Es war interessant zu sehen, da hier die katholische Kirche mit der Mayareligion vereint wird.
Jedes Dorf hat seine typische Tracht und in Zinacantán trugen die Bewohner mit Blumen bestickte Westen und Blusen. Die Frauen sind bekannt für ihre kunstvollen Stickereien, während die Männer Blumenfelder anbauen. Hier besuchten wir ein Haus, wo uns die Frauen ihre wundervollen Trachten zeigten und uns köstliche Tacos anboten. Michael war so fasziniert von den Stoffen und Farben, dass ich ihn nach zwei Stücken zurückhalten musste, noch mehr zu kaufen.
Da wir schon mal in Chiapas sind, erkundeten wir mit dem Boot den Cañón del Sumidero mit Klippen bis zu 1000m. Auf dem Río Grijalva gab es viele Wasservögel und Krokodile, aber leider auch viel Plastikmüll. An manchen Stellen drückte das Boot regelrecht durch Berge von Plastikflaschen. Wer auch immer Plastik erfunden hat, hätte auch an die Konsequenzen denken müssen und so überflutet Plastik für tausende von Jahren unseren Planeten. Schon traurig zu sehen.
Wir blieben in San Cristobal für 5 Tage, da ich mich erkältet hatte und ich mich etwas ausruhen musste, bevor es dann weiter nach Guatemala geht. Und somit erreichen wir endlich Zentralamerika.
Unterkunft: Rossco Hostel
Preis: MXN 500 Doppelzimmer, eigenes Bad (Gutschein von Partner-
Jugendherberge und somit hatten wir eine Nacht umsonst)
Kommentar: ruhig gelegen, wenn man die vielen Feuerwerke der Kirchen
außer acht läßt. Schön gestalteter Garten.