Drucken

Tassiriki - ein Dorfbesuch

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Vanuatu

Ein weiterer freier Tag und ein weiteres Abenteuer steht an. Auf dem Programm stand unser Dorf Tassiriki, welches nur eine Stunde fussmarsch von uns entfernt ist. Wir packten unser Mittagessen und die Schulsachen ein, die wir von Kunden fuer das Dorf erhalten hatten und stapften mit den Hunden die Kueste entlang. Wir nahmen uns Zeit, um die tolle Landschaft und die Fischer zu fotografieren.

Wir hatten uns mit Robson – einer unserer Arbeiter - am Dorfeingang verabredet. Und dort trafen wir ihn auf dem Schulgelaende. Als uns die 79 Kinder sahen, blieben sie alle stehen und starrten uns an. Ganz aufgeregt huepften viele auf uns zu und als sie die grossen Hunde sahen, war kein Halten mehr

Ploetzlich waren wir umzingelt von den ganzen Kindern und wir zeigten ihnen, wie sie die grossen Hunde streicheln. Patch und Tanna waren ein wenig irritiert, zumal unser kleiner Tanna noch nie so viele Kinder gesehen hatte. Doch ganz brav liessen sie es ueber sich ergehen und Tanna legte sich einfach ins Gras.

Danach trafen wir uns mit dem Schuldirektor und uebergaben ihm unsere kleinen Geschenke im Namen unserer Kunden. Dann erzaehlte er uns ein wenig ueber den Unterricht und was die Schule noch so benoetigt. Da wissen wir doch schonmal, was wir uns in unserem naechsten Packet aus Deutschland zuschicken lassen.

Im Kindergarten hingen unzaehlige, kleine Kinder an unseren Hosenbeinen und schauten uns mit ihren riesigen, schoenen Augen an. Es war ein ganz besonderes Erlebnis – auf beiden Seiten.

Danach zeigte uns Robson das Dorf und wir trafen uns mit der Krankenschwester der kleinen Klinik. Hier werden sogar seit Neuestem auch Entbindungen vorgenommen. Jedoch haben sie kein vernuenftiges Sterilisationskit sodass sie alles immer nach Port Vila schicken muessen.

Im Dschungel zeigte er uns dann noch Ueberreste eines Flugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg. Wenn er uns nicht ein wenig ueber das Wrack erklaert haette, dann waeren wir wohl dran vorbei gegangen. Sein Grossvater hatte den Absturz selbst erlebt.

Die Haeuptlinge haben dieses Jahr entschieden, Land auf Moso Island zu verkaufen und so wurden mehrere Landparzellen zum Verkauf angeboten. 37 Parzellen, jede 1 ha gross und fuer je $ 45 000. Mal sehen, wie dies ein so unberuehrtes Land veraendern wird.

Nach einem schnellen Mittagessen bei Robson und seiner Frau machten wir uns wieder auf den Rueckweg. Zuvor bekam ich noch ein traditionelles Kleid von Robson’s Frau geschenkt. Die Zwei waren einfach lieb. Die langen Fussmaersche und der tolle Tag hatten nicht nur unsere Hunde ausgepowered und wir vier schliefen den Schlaf der Seeligen in dieser Nacht.

Drucken

Lianenspringer von Pentecost

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Vanuatu

Vor ein paar Jahren hatten wir in Deutschland einen Bericht über einen Stamm gesehen, wo die Männer für eine gute Ernte von hohen Holztürmen springen - ihre Beine dabei nur an Lianen gesichert. Dabei müssen sie den Boden berühren, um eine gute Ernte zu erzielen.

Als wir nach Vanuatu kamen, fanden wir heraus, das dieser Stamm hier in Vanuatu auf der Insel Pentecost heimisch ist. Und so buchten wir eine Tour, um den Vorgänger des Bungeesprungs zu sehen. Die Tour beinhaltete auch einen Schnorcheltrip nach Epi Island und Lemon Bay.

An dem Mini-Flughafen in Port Vila wurden wir und unser Gepäck erst einmal gewogen. Dann holte uns der Pilot mit 4 weiteren Leuten ab und wir wanderten über die Landebahn zu unserem kleinen Flugzeug. Und da standen wir vor einem Siebensitzer – einer kleinen Cessna.

Wir legten unsere Schwimmwesten in Form einer kleinen Tasche, um die Hüfte und der Pilot zeigte uns das kleine Rettungsboot und den Erste-Hilfe-Kasten. Dann positionierte er uns nach Gewicht in die Maschine. Wir waren alle sehr überrascht über die kleine Maschine und jeder freute sich über einen Fensterplatz.

Und dann ging es ab in die Luft nach Pentecost. Dort wurden wir mit Musik begrüsst und wir warteten bis ein paar kleine Maschinen noch mehr Touristen einflogen. Danach wurden die ca. 40 Touristen und 200 Einwohner mit Gesang und Tanz zu dem Holzturm geleitet.

Und da standen wir, vor einem riesen Holzturm, der nicht gerade vertrauenserweckend aussah. Das Gerüst erinnerte mich an einen gigantischen Mikadoturm. Die höchste Plattform lag auf 18 Metern. Von der niedrigsten Plattform sprangen die 6-jährigen Jungs in den aufgelockerten Boden. Ein kleiner Junge war zu ängstlich und wollte nicht springen. Und so betrat mutig ein anderer kleiner Kerl seine Plattform.

Es war unglaublich, aber auch nicht ungefährlich. Ein Mann verletzte sich, als eine Liane an seinem Bein riss. Glücklichweise konnte er noch gehen, aber er hatte große Schmerzen und benötigte Hilfe. Als dann der letzte Springer auf die hächste Plattform kletterte, hielten alle den Atem an. Unter lauter werdendem Gesang sprang er ohne zu zögern in die Tiefe. Unfassbar. Na wenn das keine gute Ernte gibt, dann weiß ich auch nicht.

Nach dem unglaublichen Spektakel flogen wir nach Epi Island. Micha sagte noch zum Spaß, dass er mal gerne auf einer Wiese landen möchte und gesagt getan, da landeten wir auf der kleinen, holprigen Grasfläche. Das Lunch war ausgiebig und danach fuhren wir mit einem Boot rüber zu Lemon Bay. Bei starker Strömung und ohne Flossen schnorchelten wir wie die Wilden. Nur wenige Leute wagten sich aufgrund dessen ins Wasser.

Doch dort fanden wir Unmengen Getier. Mehrere Schildkröten und ein großer Barracuda schwammen vorbei. Als ich mich zu Micha umdrehen wollte, tauchte plötzlich ein großer Dugong – eine Seekuh – hinter ihm auf. Auge in Auge zu sein mit diesem fantastischen Wesen war einfach unglaublich.

Nach einem aussergewöhnlichen Tag flogen wir in unserer kleinen Cessna über wildbewachsene Inseln und Atolle. In Gedanken waren wir immer noch bei dem Dugong und konnten nicht aufhören zu lächeln.


Drucken

Fred's Beach

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in Vanuatu

Und dann war es mal an der Zeit, sich auch einen freien Tag zu goennen. Da wir nicht in die wenig attraktive Stadt Port Vila wollten, genossen wir einen Tag auf der anderen Seite von Moso Island.

So folgten wir dem Strand, immer den orangenen Baendern (Wegweiser) an den Baeumen nach. Nach ca. 40 Minuten ging es dann quer ueber die Insel und wir verloren so manches mal die Wegweiser ausser Sicht.

Aufgeregt ueber den abenteuerlichen Spaziergang folgten uns die Hunde. Auf der anderen Seite angekommen, hatten wir den Strand fuer uns allein und erkundeten die Hoehlen, da wir noch Niedrigwasser hatten.

Als wir schnorcheln wollten, versuchte uns Patch mutig hinterher zu schwimmen, so mussten wir uns beim Schnorcheln eben abwechseln. Wir genossen unser Lunch am einsamen Strand und hatten den Hunden Wasser und Trockenfutter eingepackt.

Wir folgten einem anderen Weg zurueck und fanden die kuerzere Strecke am amerikanischen Brunnen vorbei. Zwar war die Strecke kuerzer, aber durch eine Holzleiter mit zwei Hunden nicht ganz so einfach zu bezwingen.

Nach diesem ausgiebigen Dschungelspaziergang waren die Hunde regelrecht ausgenockt. Endlich hatten wir die Hunde dazu gebracht, mit uns ins Wasser zu gehen und sogar zu schwimmen.