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Der mit dem Wolf tanzt

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in USA

Im Besucherzentrum des Yellowstone National Parks erkundeten wir uns nach dem Wolfsprojekt und Doug, doch der Ranger konnte keine genaue Aussage treffen, ausser, dass im Lamar Valley immer wieder Woelfe gesichtet werden. Es waeren mehrere Ranger unterwegs, um Woelfe zu finden.

Also fuhren wir entspannt die einzig offene Strasse im Yellowstone Park entlang. Im Winter ist leider noch nicht mal 1/10 des Parks mit dem Auto zu erkunden, doch dafuer ist fast kein Mensch da.

Dafuer umso mehr Tiere. Wir trauten unseren Augen kaum. So viele Herden von Bison und Wapitis, es war wie eine Massenveranstaltung.

Und dann trafen wir auf Rick und zwei Maedels, die im Lamar Valley seit 7 Uhr morgens auf der Suche nach Woelfen waren. Bereits am Vortag fanden sie welche beim Fressen.

Wir stellten uns schon darauf ein, mehrere Tage hier zu verbringen, um mit etwas Glueck, Woelfe zu sehen. Doch dann bekam Rick von Richard einen Funkspruch und schon sprangen wir alle in die Autos und fuhren auf ein kleines Plateau.

Dort standen bereits ein paar Autos und Leute, die mit Fernrohren ueber das Tal auf einen Huegel blickten. 2 km entfernt tollten 9 Woelfe – davon 2 Welpen – im Schnee. Welch grossartiger Moment, diese Tiere in der freien Natur zu sehen.

Fuchs und Kojote sagten uns noch gute Nacht und am naechsten morgen wir wiedermal eingeschneit. Nachdem wir von dem anstehenden Schneesturm hoerten, entschieden wir uns, mittags bereits abzureisen. Doch zuvor folgten wir noch dem lustigen Ratschlag der Maedels, ein Bad im Boiling Fluss zu nehmen.

In den heissen Stroemen des Flusses sassen wir, genossen die weisse Landschaft und die Schneeflocken fielen auf unser Haupt. Einfach nur herrlich. Bloss raus wollte man nicht mehr so recht, brrr.

Doch dann fuhren wir lieber los. Das Schneetreiben wurde immer heftiger, die Anzahl der Unfaelle haeufte sich und irgendwann mussten wir auch wegen schlechter Sicht und Strassen abfahren, um an einer Tankstelle zu uebernachten. Gut, dass wir den Generator hatten, denn unser Truck sprang aufgrund der Kaelte am naechsten Tag nicht mehr an.

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Faszinierende Tierwelt

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in USA

Auf dem Weg nach Cody, Wyoming hielten wir kurz am Devils Tower an. Welch lustige Formation, steht einfach so in der Prairie herum. Fuer die Lakota und andere Indianerstaemme ist dies eine heilige Staette.

Also gingen wir einmal um den Monolith herum und sprangen dann wieder in den Truck. Weiter ging es nach Cody, noch auf den Spuren unseres Park Ranger’s Doc. Cody ist recht touristisch und im Sommer muss es mit den Rodeos und Westernshows spektakulaer sein. Doch im Winter ist Cody ein kleiner, verschlafener Ort.

Der Eingang zum Yellowstone Park von Cody aus ist zwar gesperrt, aber auf Hwy 14 ist im Winter echt was los. Und so fanden wir hunderte Dickhornschafe, Grossohrhirsche, Wapitis und Bisons. Auch ein Weisskopfadler segelte ueber uns hinweg. Einfach fantastisch.

Doc hatte uns den Beartooth Pass aufgrund der Landschaft empfohlen, doch auch hingewiesen, dass die Strasse nach Cooke City gesperrt ist. Also muessen wir einen kleinen Loop von 400 km fahren.

Dummerweise erzaehlte uns die Frau im Cody Visitor Center etwas anderes ueber die Strassensperrung. Nachdem sie online die Kameras geprueft hatte, erzaehlte sie uns, dass man mit Vierradantrieb ohne Probleme dort lang fahren kann und es einige Leute taeglich fahren. Ich hatte meine Zweifel und betonte, dass wir einen Truck Camper haben und somit wesentlich schwerer sind, doch sie sagte, dass dies kein Problem sei.

Die Landschaft um den Beertooth Pass war wunderschoen und wir genossen die Fahrt dort hoch. Dann erreichten wir den Punkt, wo die Strasse gesperrt war und die Info – weiterfahren auf eigene Gefahr. Nun, fuer uns sah die Strasse unpassierbar aus und so suchten wir nach einem anderen Weg. Einer kleinen Nebenstrasse folgend, kamen wir auf ein Stueck Ebene, wo mehrere Trucks mit Anhaenger parkten. Schneemobilfahren ist hier wohl populaer.

Dort entdeckten wir eine Abzweigung auf die Strasse zurueck nach Cooke City und mit Vierradantrieb fuhren wir vorsichtig voran. Wir entschieden uns jedoch gleich wieder umzudrehen, da der Schnee viel zu hoch war. Beim Rueckwaertsfahren fuhren wir uns fest. Ohne Schaufel, mit sanft fallendem Schnee und untergehender Sonne buddelten wir um unsere Reifen und stopften unsere Leveler und Reisig unter. Nach einer halben Stunde waren wir dann wieder auf sicherem Untergrund und folgten lieber dem Umweg.

Vor einigen Tagen hatte Micha einen Generator online bestellt und eine Postoffice Adresse in Bozeman angegeben. In den Shops waren wir ja nicht fuendig geworden und so holten wir uns auf dem Weg zum Yellowstone Park unseren Generator ab.

Ein heftiger Wind blies uns auf der Fahrt in den Yellowstone National Park entgegen und die ganze Nacht schaukelte unser Truck Camper.

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Wo der Wind weht

Geschrieben von Nadine Zangerle am . Veröffentlicht in USA

Sylvester feierten wir in Denver, Colorado. Mitten in der Stadt fanden wir einen guenstigen Parkplatz und feierten das neue Jahr mit Feuerwerk und ein paar Bierchen.

Danach folgten wir einer Empfehlung des freundlichen Park Rangers Doc und erkundeten die Wind Caves in South Dakota. Ueber den Nationalpark buchten wir einen Trip in die Tiefen der Hoehle.

Auf unserer Weltreise hatten wir schon so manche Hoehle besucht, doch diese war anders. Das Hoehlensystem erstreckt sich auf 3 Ebenen ueber 212 km. Der starke Wind, der einem am Eingang entgegen weht, verliert sich komplett in der Hoehle. Daher der Name “Wind Cave”.

Doch was wirklich besonders war, sind die 60 bis 100 Millionen Jahre alten Boxwork Calcium Formationen, die aussehen wie Bienenwaben. Das weisse Popcorn an den Felsen erinnerte uns an Hartkorallen.

Nach unserem Trip durch die Hoehle fuhren wir durch den Custer Park und bewunderten die riesigen Bisonherden, die auf und neben der Strasse rumwanderten. Unglaublich diese wunderschoenen, grossen Tiere. Mehrere Projekte aus den 1970ern hat diese Tiere vorm Aussterben bewahrt und ihre Zahl ist jaehrlich gestiegen.

Danach folgten wir einer windigen Strasse zum Mount Rushmore. Dort blickten uns die vier Presidenten in Stein gehaun von hoch oben an. Bei der Fahrt durch den Spearfish Canyon wurden wir von einer faszinierenden Landschaft belohnt und fanden am Sheridan See einen tollen Campingplatz.

Am naechsten morgen beobachten wir die Eisfischer, wie sie Loecher in das dicke Eis des Sees bohrten und geduldig am Loch hockten. Das waer definitive kein Sport fuer mich. Also dann mal lieber wieder in den warmen Camper und weiterduesen.