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Weiter Richtung Kalgoorlie

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Australia

Auf dem Weg in den Norden uebten wir uns wieder auf dirt road. Der Rastplatz lag romantisch eingebettet im Busch, mehrere Kilometer auf Schotterpiste. Dabei versuchten wir uns einmal in der Startrail-Fotografie.

Dabei belichtet man das Bild 30 Minuten und kann den Verlauf der Sterne sehen. Waere da nicht der Mond, der einem einen Strich durch die Rechnung zieht. Nun ja, wir sagten ja schon, wir muessen noch ein bisschen besser planen.

Dennoch, der Portwein hat lecker geschmeckt, waehrend wir in die Sterne gestarrt haben.

In Kalgoorlie holten wir uns die Genehmigung fuer die Great Central Road. Da die 1200 km lange Schotterpiste durch Aborigineland fuehrt, muss man sich vorher eine Genehmigung besorgen.

Die Goldgraeber sind schon ein seltsames Volk und so waren wir froh, aus Kalgoorlie weiter Richtung Leonora zu fahren. Doch weit gefehlt, die Batterie war leer. Warum zum Geier piept denn nichts am Auto, wenn man das Licht vergisst, auszumachen. Aber zum Glueck haben wir ja einen Jumpstarter.

Um die Distanzen auf der Great Central Road zu meistern, kauften wir uns einen weiteren 20 ltr. Ersatzkanister. So sind wir gewappnet, da zwischen Laverton und Walburton kein Roadhouse mit unleaded petrol geben soll – nur Diesel.

Im Aborigineland auf der Great Central Road muessen wir die Ersatzkanister in der Nacht reinholen, da sie uns wohl sonst geklaut werden. Ein grosses Problem bei den Aborigines ist das Schnueffeln von Benzin. Auf der Strecke erhaelt man nur Opalbenzin, dies kann nicht geschnueffelt werden.

Das Schicksal der Aborigines ist schon tragisch und hat Parallelen zu den Indianern. Oftmals dem Alkohl verfallen, leben sie zurueckgezogen in Reservaten und die Eingliederung hat vollkommen fehlgeschlagen. Angebote fuer schulische und berufliche Ausbildung werden nicht wahrgenommen oder auch falsch vermittelt. Nahezu unueberbrueckbar das Zusammenleben von den neuen Siedlern und den australischen Einwohnern.

Wir sind gespannt auf ihr Land, dass im Innern von Australien noch unberuehrt ist und die zerstoererische Kraft der Industrie noch nicht ihren Weg gefunden hat. Auf in die Natur, in das urspruengliche Australien....

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Lucky Bay und Skippy am Strand – Esperance

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Australia

Zwischen Albany und Esperance sind wir dann unverhofft stehengeblieben. 32km vor der naechsten Tankstelle. Der Wind und das huegelige Gelaende hat dann doch mehr Tank gefressen, als erwartet. Wir muessen halt erstmal das Auto kennenlernen.

Zum Glueck kam gerade ein freundliches Ehepaar mit ihrem Campervan vorbei und Nadine huepfte mit Reservekanister hinein. Auch auf der Rueckfahrt hatte sie Glueck. Etwas verspaetet ging es dann weiter Richtung Esperance.

Fazit: grosse Tasche vom Dach nehmen, den Reservekanister immer voll haben und jede Tankstelle nutzen, die auf dem Weg ist....

In Esperance fuhren wir den Great Ocean Drive und hielten an Straenden wie Nine Mile Beach, Twilight Beach und Blue Haven und standen vor dem Pink Lake, der nicht mehr pink war. Eine Kombination aus Alge und Bakterium verleiht normalerweise dem See sein pinkes aussehen.

Am 200m Tanker Jetty sagten wir Hallo zu Sammy, dem Seeloewen, der fleissig auf seinen Fisch wartet. Bei all den Anglern scheint er hin und wieder Glueck zu haben.

Mittags verbrachten wir am wunderschoenen Lucky Bay mit Skippy, dem Kaenguruh. Ja hier kommen die Kaenguruhs an den Strand. Todesmutig stuerzte Nadine sich auch in das kalte Meer. Wo sind nur die 30 Grad Wassertemperatur von Perhentian Islands hin. Ach, wir sind schon Weicheier.

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Walpole und die riesen Baeume

Geschrieben von Michael Zangerle am . Veröffentlicht in Australia

Mit Pete starteten wir unsere Reise nach Walpole, gen Sueden. Anke ist dem Lernfieber verfallen, so mussten wir uns schweren Herzens schon verabschieden. Auf dem Weg nach Walpole besuchten wir Cynthia nochmal kurz und schauten uns die Farm an, wo sie seit Wochen Trauben pflueckt.

Da wir etwas spaet gestartet sind – die Planung muss noch optimiert werden – campten wir wild irgendwo im Busch. Es war ein genialer Platz, direkt an einem kleinen Tuempel. Unsere erste Campingnacht mit unserem Campervan sollte ein paar kleine Tuecken mit sich bringen.

Erst musste Micha den Kocher ueber eine Stunde reparieren, denn der wollte perdu nicht angehen. Zumindest nur eine Seite von Zweien. Waehrenddessen schnibbelten Pete und Nadine schon fleissig gigantische Pilze und Zwiebeln, schnluerften Rotwein und wunderten sich ueber die seltsame Konstruktion des dreibeinigen Tisches, den unsere Campervorbesitzer gebaut hatten.

Es dauerte auch nicht lange, bis der besagte Tisch kippte und der Wein sich mit den Pilzen und Zwiebeln auf dem Waldboden wiederfand. Ja wie haben unsere Vaeter immer gesagt: „Dreck reinigt den Magen“ und so ein wenig Waldaroma war garnicht verkehrt.

Die Nacht war empfindlich kalt, doch die Schlafsaecke aus Nepal waren einfach top. Doch fuer das Fruehstueck suchten wir uns ein sonnigeres Plaetzchen.

Ueber eine Rampe ging es an den Baumdaechern der Mammutbaeume vorbei. Der Tree Top Walk ermoeglicht es, eine andere Perspektive im Wald der Riesenbaeume zu bekommen. Pete mit etwas Hoehenangst meisterte die schwingende Rampe ganz gut. Der hoechste Punkt war 40m ueber dem Boden. Manche der sogenannten Red Tingles hat einen Umpfang von 16m. Einfach gigantisch.

Danach hiess es dann leider auch Abschied von Pete nehmen. Er war noch auf eine Hochzeit einladen, auf die wir gerne mitgekommen waeren, aber wir wollten jetzt einfach los...